M-003-19 Ausbildungstörn

vom 01.05.2019 – 05.05.2019

p10105591. Tag

Am 01. Mai 2019 begann unser Ausbildungstörn. 29 Vereinsmitglieder und die Stammbesatzung warfen nach der Einweisung, dem Seeklar machen und der Enterübung die Leinen los und fuhren mit ihrer GREIF nach Peenemünde. Der Wind war günstig und wir konnten unter Segeln den Bodden überqueren. Gegen 14:30 Uhr waren wir in Peenemünde fest und wollten 15:00 Uhr mit der Rettungsübung beginnen. Das Wetter war kalt und windig. So hatten wir zum Glück nur wenige Zuschauer. Das große Schlauchboot brauchte noch Luft und der Motor sprang erst nach viele Versuchen an. Die uns wohl gesonnenen und marineerfahrenen Besucher gingen erst einmal Kaffee trinken und kamen dann wieder. Anne hatte vom AFZ aus Rostock ein Übungsrettungsfloß mitgebracht. Gegen 15:30 Uhr konnten wir mit der Übung beginnen. Das Rettungsfloß wurde vom Achterdeck in das Wasser geworfen. Zur besseren Sicht für die Zuschauer sprangen die Vereinsmitglieder im Überlebensanzug mit Rettungskragen von der Pier aus in das kalte Wasser im Hafenbecken. Nach den Schwimmübungen „Raupe“ und „Teppich“ wurde in die Rettungsinsel vom Wasser aus „eingestiegen“. Hier war gegenseitigen Hilfe erforderlich, sonst hätten es nicht alle „Schiffbrüchigen“ in die Rettungsinsel geschafft. Nach etwa einer Stunde war die Übung beendet. Die Rettungsanzüge und Rettungskragen wurden zum Trocknen aufgehängt. Das Rettungsfloß wurde entlüftet und verpackt. Der erste Tag klang mit vielen Gesprächen und kühlem Bier aus.


p10106102.Tag

Der 2. Mai begann mit viel Wind, der sich noch verstärken sollte. Die Ausbildung an Bord konnte wie geplant durchgeführt werden. Das Annähen des Gaffeltoppsegels für die Gruppe von Gerd war nicht möglich. Dafür wurden Takelarbeiten erledigt.
Geplant war ab Mittag auslaufen mit Segelmanövern und nachts ankern. Wegen des starken Windes hatten wir (Kapitän und Ausbildungsleitung) entschieden, in Peenemünde zu bleiben. Die Bordausbildung in Gruppen wurde vertieft und das Lecksegel ausgebracht. Für alle Anwesenden eine neue Erfahrung. Wir haben festgestellt, dass eine Leine viel zu kurz war. Das hat Gerd mit seiner Gruppe sofort behoben und eine neue Leine eingespleißt. Nach dem Trocknen wurden die Arbeitsleine mit Gewichten, die zu kurze Leine als Reserve und das Lecksegel mit den Leinen verstaut. Am Nachmittag folgten viele Teilnehmer der Einladung zur Besichtigung des Museumsschiffes „TARANTUL“. Nach 2,5 Std. ausführlicher Führung über das Museumsschiff kamen die Teilnehmer begeistert wieder an Bord. Der zweite Tag klang wie der erste Tag aus.

Der Rest bedankte sich beim Kapitän für die sichere Schiffsführung unter schwierigen Bedingungen mit einem dreifachen HURRA und sie meinten damit auch den Chiefmate und alle anderen Mitglieder der Crew, die ihren Mann bzw. ihre Frau gestanden haben.
Kalmar konnten wir nicht anlaufen, doch war es dennoch ein guter Törn, bei dem sich die See in den unterschiedlichsten Facetten gezeigt hat und auch in dieser Vielfalt erlebt werden konnte. Die Reise war daher-wie versprochen- ein Abenteuer unter Segeln.


3.Tag

Die Sonne scheint und der Wind ist abgeflaut. Nach dem Frühstück auslaufen in Richtung Swinemünde. Im Osttief-Fahrwasser wurden schon die ersten Segel gesetzt. Mit Windstärke 5-6 aus NW hatten wir wenig Seegang und damit sehr gute Bedingungen. Das Großsegel wurde gesetzt. Mit Mittel- und Innenklüver, Mars, Bram, Großstagsegel und Großsegel hatten wir 265,6 m² Segelfläche im Wind. Mit über 9kn segelte die GREIF dem Ziel entgegen. Vor Bansin wurde das Großsegel wieder weggenommen. Das gestaltete sich etwas schwierig, weil das Fett auf der Schiene am Mast alt und sehr klebrig und die Rollen an der Gaffel mit Farbe verklebt waren. Vor der polnischen Grenze fuhren wir eine Wende und später eine Halse, um diese Manöver zu üben und nicht zu zeitig in Swinemünde zu sein. Gegen 16:30 Uhr haben wir angelegt. So war noch Zeit die Stadt Swinemünde kennen zu lernen.


4. Tag

p1010562Heute ist Sonnabend, 4. Mai. Das Ziel ist Lauterbach. Leider kommt der Wind von vorn und die Hauptmaschine musste arbeiten. Mittel- und Innenklüver, Großstag- und Großstengestagsegel wurden gesetzt. Sie hatte kaum Anteil am Vortrieb. Auch die Stagfock wurde im Sinne der Ausbildung gesetzt. Dabei stellten wir fest, dass sie falsch angenäht war. Der Kopf war unten. Das Segel wurde abgeschnitten und sollte bei der Gelegenheit gereinigt werden.
Die Zeit der Überfahrt nutzten die Ausbilder für die Vertiefung und Überprüfung der Kenntnisse ihrer Schützlinge. Manfred vermittelte Fertigkeiten bei seemännischen Handarbeiten. Vor der Gruppe von Gerd stand immer noch die Aufgabe das Gaffeltoppsegel anzunähen. Unter der Leitung von Anne wurde das Oberdeck gespult und die Aufbauten gewaschen. Für ein Ankermanöver fehlte uns die Zeit und MüB wird morgen auf der Überfahrt nach Peenemünde geprobt. Mit Bob wurde der Einsatz des Sicherheitsseils probiert. Der Rucksack, in dem das Seil war, war nicht gesichert und nutzte die Gelegenheit für einen Ausflug in den Bodden. Nach kurzer Zeit war er im Wasser versunken. Nach dem Anlegen in Lauterbach gegen 17:00 Uhr wurde der Grill aufgebaut und unser Koch Alex legte die Würste und das Fleisch darauf. Dazu hatte er einen leckeren Nudelsalat zubereitet. Auf der Pier scheuerte Bob mit einigen Helfern die Stagfock, die im Anschluss mit dem Kopf nach oben wieder angenäht wurde. Die Wiese nutzten wir für Wurfleinentraining. So klang der letzte Abend aus. Mit dem Kapitän und den Ausbildern machten wir an 20:00 Uhr eine Auswertung des Törns. Nach dem Abendessen wurde wieder aufgeräumt. Cathleen und Joachim haben das Gaffeltoppsegel angenäht bis es dunkel wurde.


5. Tag

Die Überfahrt nach Greifswald beginnt bei schönem Wetter. Wir sind rechtzeitig ausgelaufen und haben nach dem Passieren des Fahrwassers einen schwarzen Luftballon als „verunglückte Person“ und einen orangen Luftballon als „Rettungsring“ in das Wasser geworfen. Geborgen wurden beide mit dem Schiff und dem kleinen Schlauchboot. Nach 12 Min. waren die „verunglückte Person“ und der „Rettungsring“ im Schlauchboot und 3 Min. später an Bord. Die Übung war erfolgreich. Während der Überfahrt und nach dem Anlegen an der Südmole wurden die notwendigen Arbeiten erledigt, wie Getränke kassieren, Bettwäsche sortieren, persönlische Sachen packen, Reinschiff, Müllentsorgung u.v.m. Mit der Auswertung durch den Kapitän, dem Gruppenfoto und der Rückgabe der Personaldokumente war der Törn offiziell beendet. Cathleen und Joachim arbeiteten weiter fleißig am Gaffeltoppsegel und waren gegen 13:00 Uhr fertig. Beiden vielen Dank dafür.


Heinz Bartsch

Bilder zum Reisebericht


geschrieben am: 18. Juni 2019 von Heinz Bartsch

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Törnbericht 14.5.-19.5.2019

(19-M-005)

20190514 142507Das schwedische Kalmar war das Ziel dieser Reise, doch es kam alles ganz anders (so der Titel eines Buches von Vizeadmiral Hendrik Born, dem letzten Chef der Volksmarine). Am 13. Mai kamen unsere Mitseglerinnen und Mitsegler an Bord und sie kamen aus den verschiedensten Teilen Deutschlands. Ein Mitsegler aus Erlangen kam zu seinem 21.Törn an Bord! HfK Siggi Hauer kam mit seinen Freunden aus Sachsen-Anhalt an Bord, die unserem Schiff schon lange die Treue halten. Unter der bewährten Führung von Kapitän Roland Hunscha und Chiefmate Ole Schmidt sollte es also nach Kalmar gehen, doch am 14. Mai sagte der Kapitän den Mitseglern und der Crew, dass die Windverhältnisse ungünstig wären und wir nach Kalmar vorwiegend mit Maschine fahren müssten. Das wollte niemand, den alle waren gekommen, um zu segeln und so fand der Vorschlag nach Kopenhagen zu segeln und von dort nach Ystad allgemeine Zustimmung. So liefen wir dann auch nach Sicherheitsbelehrung und Enterprobe frohgemut aus, segelten und machten am 15. Mai in Kopenhagen zwischen Schloss und Mehrjungfrau fest, also an unserem üblichen Liegeplatz. Beim Einlaufen hatten wir die königliche Yacht unseres nördlichen Nachbarlandes an Backbord und erwiesen ihr wie immer den Flaggengruß, dippten also unsere schwarz-rot-goldene Flagge und die Dänen taten es ebenso mit ihrem Danebrog. Wir machten wieder zeitlich so fest, dass Interessierte noch rechtzeitig zur Wachablösung am Schloss sein konnten. Ein besonderer Höhepunkt war dann ohne Zweifel, dass wir am 16.Mai das Einlaufen des von Kiel kommenden Segelschulschiffes der US-Küstenwache (US Coast Guard, https://de.wikipedia.org/wiki/United_States_Coast_Guard) erleben durften. Die Bark EAGLE ist ein baugleiches Schwesternschiff der in Stralsund liegenden GORCH FOCK (I). Das frühere deutsche Segelschulschiff ging nach 1945 in den Besitz der USA über. Klar, dass wir auch diesem Schiff den Flaggengruß erwiesen haben, der leider nicht erwidert worden ist. Wahrscheinlich galt alle Aufmerksamkeit derer auf der Brücke dem Einlaufmanöver. Unser Winken jedenfalls wurde von der Crew wahrgenommen und sie winkten zurück.

20190515 105637Nach dieser einmaligen Begegnung sind wir dann ausgelaufen und das Ziel war nicht das schwedische Ystad (Wallander), die Windverhältnisse wollten es anders. Bald sollte sich die See von ihrer ungemütlichen Seite zeigen. Wir hatten Windstärke 8, hohen Wellengang und segelten ziemlich beim Wind (hart am Wind) bei schwerer Krängung. Der Außenklüver wurde erheblich beschädigt, vom Großsegel flogen einige Zeisinge weg und Zeichen von Seekrankheit waren hier und dort erkennbar. Schließlich hatte der Kapitän entschieden, bei Hiddensee unter Land zu gehen und zu ankern, so dass alle an Bord eine ruhige Nacht haben konnten. Am anderen Morgen stand der nächste Einlaufhafen fest: Saßnitz auf Rügen. Unsere Mitsegler nutzten die Gelegenheit zum Landgang und verschafften sich so einen Eindruck von dieser gepflegten Stadt, die einst (neben Rostock) Heimathafen einer großen DDR-Fischereiflotte gewesen ist. Unser HfK der ersten Stunde (und zeitweiliger Schiffskoch) Dieter O. ließ es sich dabei nicht nehmen, uns einen Besuch abzustatten. Die Stimmung an Bord war gut und am Abend saßen wir in Gruppen beieinander und hielten Klönschnack an Backbord, wie man traditionell zu sagen pflegt, an dem sich auch gern die neuen Mitglieder der Stammbesatzung beteiligt haben, nämlich die Bootsleute Bob und Silvio sowie der Koch Alex, der auch bei schwerer See noch am Abend für heiße Würstchen gesorgt hatte. Schließlich segelten wir anderntags bei gutem Wetter an Rügens einmaliger Küste entlang und machten am Abend in Lauterbach auf Rügen fest, heute Ortsteil der Stadt Putbus (https://www.putbus.m-vp.de/). Landgang und Klönschnack gaben auch hier dem Abend sein Gepräge. Wie in jedem Hafen, so haben wir von der Crew wieder viele Fragen interessierter Hafenbummler zu unserem Schiff beantwortet und angebotene Prospekte sind gern mitgenommen worden. Am nächsten Morgen wurden wir von dichtem Nebel bei Sichtweiten von zeitweise unter 100 m unangenehm überrascht. Dennoch, es musste ausgelaufen werden. Fahren auf Sicht war nicht möglich, es wurde nach dem Kompass gesteuert. So ging es in langsamer Fahrt dem Heimathafen entgegen, die Segel waren bereits hafenmäßig gepackt worden. Erst kurz vor unserem Heimathafen lichtete sich der Nebel, was das Einlaufen problemloser möglich gemacht hat, als es bei Nebel der Fall gewesen wäre. Etliche Mitsegler konnten aufgrund des später als geplanten Einlaufens ihre Züge nicht erreichen, wohl aber die nächsten; ein Taxi war zum Sperrwerk in Wieck von See aus bestellt worden und nach dem Festmachen eilten etliche der Betroffenen im Laufschritt und fröhlich winkend zum Taxi und dem Vernehmen nach konnte dann mit dem nächsten Zug die Heimreise angetreten werden.

Der Rest bedankte sich beim Kapitän für die sichere Schiffsführung unter schwierigen Bedingungen mit einem dreifachen HURRA und sie meinten damit auch den Chiefmate und alle anderen Mitglieder der Crew, die ihren Mann bzw. ihre Frau gestanden haben.
Kalmar konnten wir nicht anlaufen, doch war es dennoch ein guter Törn, bei dem sich die See in den unterschiedlichsten Facetten gezeigt hat und auch in dieser Vielfalt erlebt werden konnte. Die Reise war daher-wie versprochen- ein Abenteuer unter Segeln.

Hartmut Bartmuß

Bilder zum Reisebericht


geschrieben am: 27. Mai 2019 von Hartmut Bartmuß

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Reisebericht O-19

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Tagebuch eines HfK, Törn 19 der Schonerbrigg Greif

Anreise mit dem Zug am 2. 10. von Teltow nach Greifswald. Seesack voll mit warmen Sachen und Ölzeug. Erster Gang zum Reusenhaus, „Familie“ Guten Tag sagen. Naja, ein Fischbrötchen war dabei. Im Regen und mächtig Wind dann zur Greif gelaufen. Koje bezogen, viele neue Gesichter als HfK und Anwärter. Aber auch alte Bekannte, Heinz und Jensi. 22 Mitsegler, Seesportler. Auch nicht schlecht. Lutz‘ Soljanka war gut.

3.10. Wecken, Frühstück, Einteilung, Sicherheitsbelehrung mit Ole, Enterübung und Segel klar machen. Und das bei Wind und starken Schauern. Ansprache vom Kapitän, Kopenhagen als Ziel geht aufgrund der Wetterlage nicht. Wind aus N-W. Wir wollen erst mal sehen, aus dem Bodden raus zu kommen. Stand in der Landtiefrinne am Ruder. Wind 7 und Böen mit 9. Selbst mit Ruderlage 35 Grad Stb Kurs sehr schwer zu halten. Zum Mittag gab es Erbspüree, Sauerkraut und Minischweinehaxe. Und…Schiffspudding! Lecker! Nach dem Landtief auf offene See gesteuert. 5m Welle, öfters mal ein Eintauchen und viel Wasser auf dem Deck. Aber immer noch unter Segel, 5-6kn schnell. Jensi sagt grad, er hat 6,7kn abgelesen. Einige leichte Ausfälle. Entscheidung der Schiffsführung, 16 Uhr, Halse und Kurs Richtung Sassnitz. 19 Uhr Ankerfall, 3 Längen, zwischen Binz und Prora. Ankerwache und das ganze Prozedere inkl. Wind lies nach und auch der Regen. Bin zur Wache 0-2 Uhr aufgezogen.

IMG 20181007 WA00044.10. 7 Uhr Wecken. Sonne! Frühstück. Segel auspacken, Anker auf. Wind hat abgeflaut und kommt aus S-W mit einer 3. Entscheidung stehen an. Entweder Kopenhagen, mit Maschine hin und zurück. Ystad ist auch keine Alternative. Oder, wir wollen ja segeln, Kurs Swinemünde unter Segel. Unsere Segler haben sich für Swinemünde entschieden. Wachronde ist aufgezogen. Kurs 20 Grad und Segel gesetzt. Rollo war gut zu uns. Großsegel wurde gesetzt. Gegen Mittag bewölkt, der Wind etwas frischer. Die Greif lag aber ruhig auf der Stb. Seite und zog mit 3-4kn. dahin. Aus der Kombüse roch es nach Bratfisch, Stampfkartoffeln und eigenwilligem Gemüse! Bordroutine (Mittagsschlaf). Gegen 17 Uhr auf Höhe Bansin Manöver, Segel weggenommen und Enter auf, hafenmäßig packen. Das war für unsere jungen Seesportler eine gute Gelegenheit sich zu bewegen, im Mast. Abendbrot so nebenbei. Lutz’ lecker Grillbratwiener. 19 Uhr in Swinemünde fest. So gegen 19.30 Uhr kamen 2 Fähren vorbei. Auf einer sollte Wolfgang Tredup sein, unser Kranken-Heimkehrer aus Ystad. Also alle Mann Bb. angetreten, 2 mal Begrüßungs-Laolawelle. Die Mitsegler gingen dann noch ins Dorf. Ich suchte noch einen Bäcker für die Brötchenbestellung. Der Abend ist ruhig ausgeklungen, Wolfgang war angekommen auf der Greif, und erzählte von seinen Krankenhaus- Erlebnissen in Ystad. Nur ein Tipp von mir: es gibt Knäckebrot... (Zusatzverpflegung einpacken lassen!).

5.10. 6.30 Uhr los mit Seesack zum Bäcker. 100 heiße Brötchen auf dem Rücken, der Rückweg war gleich viel angenehmer. Nach dem Frühstück verholten wir das Schiff im Treidelverfahren um an eine Wasserstelle zu kommen. Alex verbraucht halt etwas mehr, wenn die halbe Stammbesatzung joggen geht. 12 km! Jensi sah gut danach aus! Unsere Mitsegler sind noch mal los, Richtung Ahlbeck. Reinschiff war angesagt für uns. Sonne! Wärme! Sehr angenehm. Vorbereitungen zum Ablegen. Mittags- Gegrillte Hühnerkeule, Letscho und Reis. Und Pflaumenkompott. 12.30 Uhr Leinen los mit einem HfK mehr. Wind mit 3 Stärken aus S-W. Generalkurs 315 Grad und 7 Segel oben ( ca. 5 Knoten) . Auf Wunsch unserer Mitsegler, Navigation, Spleißen, Knoten. Ansonsten Bordroutine. Wunsch nach Wende/Halse wird auch nachgenommen. 15.15 Uhr, Höhe Streckelsberg, Halse in 7min. Gegen 16.30 Uhr eine Wende, missglückt, zu langsam. Alles auf Null. Der 2. Anlauf eine Halse, hat gesessen. Kurs Richtung Karlshagen. Danach für unsere Mitsegler, Deckwaschen mit Heinz und Jensi. Und Reparaturen im Rigg mit Gerd. Und immer mal wieder Enterübungen. Abendbrot: Fisch in allen Variationen. 18.30 Uhr Anker last fallen, 2 Längen. Backschaften, Segel seemäßig packen und alles für die Ankerwacht vorbereiten und einweisen. Unsere Seesportler tobten sich noch mal auf den Rahen aus. Wachen ziehen auf, ansonsten ein ruhiger, geselliger Abend. Bin wieder 0-2Uhr Ankerwache. Die Nacht ist ruhig und klar.

6.10. Vor Karlshagen, 7 Uhr Wecken. Frühstück. Super Sonnenaufgang. Mitsegler bei guter Laune. 8..45 Uhr: Mann über Bord! Schlauchboot ausgesetzt, Mann um 8.58 Uhr geborgen und sicher an Bord. Zum Glück nur eine Übung. Mitsegler und Stamm haben gut zusammen Gespielt. 9.45 Uhr Anker auf, kleiner Unfall mit einer Beule (alles OK), die üblichen 6 Segel gesetzt, schwacher Wind aus Süd. Kurs Richtung Ruden. Mittag, La Cantina, Überbackenes Steak, Spaltenkartoffeln und Rahm Campions. Lecker! Nach dem Essen durch das Osttief rund Runden in Richtung Lauterbach, und das bei herrlichem Sonnenschein und Flaute. Segel wurden gepackt und den Landfall in Lauterbach vorbereitet. Unsere Mitsegler wieder super im Mast. 16 Uhr Lauterbach fest. Ruhe im Schiff. Lutz bereitet Grillen vor. Salate, Fleisch und Wurst. Und Kräuterbaguette mit viel Knoblauch. Jensi spielt Grillmeister. Danach gab es noch einen geselligen Abend. Ein Teil hat noch eine Runde in den Schwarzen Bären gemacht, zum Jahresabschluss.

7.10. Wind kam von Land in kräftigen Böen, Regen. Mit Heinz ab 6 aufgeräumt und alles verstaut. 7 Uhr Wecken mit Bootsmann-Pfeife. Auf Wunsch-traditionell! 7.30 Uhr ablegen. Danach Essen fassen. Auf dem Bodden waren noch Mitsegler am Ruder. Sie hatten viel Spaß. Erste Auflösungserscheinungen, Taschen wurde gepackt, Bettwäsche flog durchs Zwischendeck. Aus der Kombüse roch es nach Bohnensuppe. Stb-Seite wurde klar zum Anlegen gemacht. An den Wurfleinen unsere Seesportler. Darunter Deutsche Meister in Wurfleine. Haben einen anderen Still im Werfen als wir. Akkurat und auf den Punkt. Nur den Ruf „Wahrschau Wurfleine“ kannten sie nicht. 10.30 Uhr fest in Greifswald. Bewölkt, kalt! Eigentlich wollten Jens und ich kurze Hosen anziehen. Gruppenfoto, Packen, Verabschieden, Rein Schiff, Müll-Tour zur Halle und noch schnell Mittag (grüne Bohnen mit Rindfleisch). Lecker! Wolfgang Tredup bracht mich noch zur Bahn. Ich hoffe das alle gut nach Hause gekommen sind, Gotha z. B.
Fazit: Kopenhagen nicht erreicht, aber ein super Törn, flexible Planung, eine tolle Crew und richtig gute Mitsegler. Vom Wetter her hatten wir alles (siehe Fotos). Dank an Lutz, unseren Bouletten-Schmied. 2 neue gut Anwärter gewonnen, und alle gesund (auch Wolfgang Tredup) nach Hause gebracht. Auch ein Dank an HfK Ramona aus Hamburg, hast einen tollen Job gemacht!

ENDE Kay Kudell

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geschrieben am: 10. Oktober 2018 von Kay Kudell

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Reiseberichte O-15 & O-15.1 sowie Tagesfahrt am 03.09.2018

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Törn O-15

Am 30. August 2018 kamen unsere 28 Mitsegler an Bord, sämtlich Männer von der freikirchlichen Gemeinde BerlinProjekt (https://www.berlinprojekt.com/ueber-uns/wer-wir-sind ), die auch Mitglied im Ökumenischen Rat der Kirchen Berlin-Brandenburg ist. Den Blauen Peter hatten wir gesetzt. Unter den Mitseglern - einer war auf der GORCH FOCK gefahren- auch vier aus den USA, die zur dortigen Partnergemeinde von BerlinProjekt gehören, einer aus Schweden und ein Berliner kam aus Kopenhagen, wo er derzeit als Naturwissenschaftler an einem Forschungsprojekt beteiligt ist.
Die Gruppe bestand wirklich aus Experten der verschiedensten Fachgebiete, doch sie waren nicht nur stets freundlich, sondern auch einsatzbereit. Vor keiner Arbeit haben sie sich gescheut und aufgestiegen ins Rigg sind nicht wenige von ihnen.
Am 31. August sind wir dann unter unserem Kapitän Roland Hunscha (1. Offizier war Klaus Rohde) ausgelaufen, ?winouj?cie war unser Ziel. Im polnischen Hafen absolvierte die Gruppe ihr geistliches Programm in einem Hotel, um dann später fröhlich und in anregende Gespräche vertieft am und um das Bierfass zu stehen. Bei mäßigem Wind ging es dann am 01.09. weiter nach Lauterbach, einem Stadtteil von Putbus /Rügen. Auch hier führte die Grupp ihr geistliches Programm in einem Hotel durch, um dann den späteren Abend wieder wie gehabt an Bord zu verbringen. Gern gaben die Mitglieder dieser bewusst als "Männertour" konzipierten Reise auch Auskünfte über ihre jeweiligen Berufe. Der in Kopenhagen forschende Wissenschaftler war übrigens sofort bereit, bei passender Gelegenheit im dortigen Nyhavn das Insidern bekannte Schild von unserem Schiff zu putzen und anschließend am Schild ein Bier zu trinken. Am 2.9. verließen wir Lauterbach Richtung Heimathafen. Mit vielen freundlichen Worten der Dankbarkeit verließ uns dort die Gruppe und versprachen, ihre guten Eindrücke von Schiff und Besatzung nicht unter den Scheffel zu stellen.

Tagesfahrt am 03.09.2018

Beizeiten trafen mit Peter Friesenhahn, dem früheren Vorsitzenden unseres Fördervereins, Mitglieder von Lions-Club aus verschiedenen deutschen Landen ein. Zur Tour dieser Gruppe gehörte auch eine Fahrt mit unserer GREIF nach Lauterbach, wo sie dann abgestiegen sind, um die Reise mit anderen Verkehrsmitteln fortzusetzen. Gern griffen die Lions-Leute bei Segelmanövern mit zu, wie es sich ja auch für einen Service-Club gehört. Mit einem Teil der Gruppe habe ich nicht immer richtig, aber lautstark, Shantys gesungen; die Ballade von Fontane über den Steuermann John Maynard konnte eine Dame zitieren; beim Steckenbleiben nahm sie erfolgreich eine Suchmaschine zur Hilfe. Auch hier konnten wir uns beim Abschied vor Dank kaum retten, aber davon kann man ohnehin nie genug bekommen. Sie aber zogen ihre Straße fröhlich.

Törn O-15.1

20180906 080052Am 4. September habe ich wieder den Blauen Peter gesetzt, denn es wurden Mitglieder und Freunde verschiedener Marinekameradschaften erwartet, darunter etliche Thüringer. Sie kamen zum Kursantentreffen, bei dessen Vorbereitung HfK Manfred fleißig mit am Werke gewesen ist.
Steine (in der Seefahrt einst "Gebetsbücher" genannt) hatte er besorgt, Sand war auch beschafft worden und so konnten sich später einige der ehemaligen Kursanten wie einst beim Scheuern des Decks betätigen, allerdings beließen sie es bei diesem nostalgischen Vorgang bei der Backbordseite der Back. Beeindruckend jedenfalls wie ein anderer Manfred sich mit ins Zeug gelegt hat. Der Kursant von 1958 war bis in die frühen neunziger Jahre als Kapitän auf Großer Fahrt (früher Patent A6) auf allen Weltmeeren und Schiffen aller Größen unterwegs gewesen, aber angefangen hat er bei uns. Unter den Damen der Gruppe war eine frühere Chefstewardess, die sieben Jahre bei der Deutschen Seereederei (DSR) auf etlichen Meeren gefahren hat. Am Ruder freilich stand sie erstmals bei uns. Klar, dass die Gruppe hochmotiviert war und zupackte, wann immer es nötig war. wir segelten nach Sassnitz, den Heimathafen des einstigen Fischkombinates Sassnitz (die Große Hochseefischerei hatte den Heimathafen Rostock-Marienehe). Nicht wenige Mitglieder der Gruppe haben auf Schiffen der GST, der Volksmarine, der Hochseefischerei, der Deutschen Seereederei gefahren. Es gab einen regen Austausch über die alten Zeiten und ich selbst hätte Kapitän a.D. Manfred stundenlang zuhören können. Gefreut haben wir uns über den Besuch eines HfK's der ersten Stunde und seiner Gattin, die uns in Sassnitz besucht haben. Die Stunden mit Dieter und Kerstin in der achterlichen Messe möchte man nicht missen.
Zum Programm gehörte auch ein Mann-über-Bord-Manöver.Kapitän Roland Hunscha war sehr zufrieden: Vom Aussetzen des Schlauchbootes bis zum Bergen des "Verunglückten" stoppte er genau 12 Minuten; eine sehr gute Leistung.
Am 6. September liefen wir wieder aus, es ging dann erneut Richtung Heimathafen. Die Anlegemanöver am heimischen Liegeplatz wurden sehr erschwert durch Fahrgastschiffe und einem englischen Schiff (Service für Offshore), die gegenüber am "Utkiek" lagen. Dass diese Manöver gelangen und das Schiff sicher festgemacht werden konnte, war der Meisterleistung des Kapitäns und dem Einsatz von Alexander zu verdanken. Einmal hatte auch die Frau des Kapitäns ihren Anteil am Gelingen. Während kräftige und dynamische Männer die Rolle der Zuschauer übernommen hatten, sprang sie auf der Pier von Poller zu Poller, um die Leinen zu übernehmen. Auch die Vor-und Achterspring brachte sie sicher auf die Haken; sie ist eben die Frau eines Segelschiffskapitäns. Unsere Kameradinnen und Kameraden der Seefahrt gingen dankbar von Bord und mancher/manche wird im Sinne des Liedes der "Gorch Fock" gedacht haben "Ich wäre ja so gerne noch dabei". Uns von der Stammbesatzung und den HfK's wird es einst nicht anders ergehen.
Zu ergänzen wäre noch, das vom Abend des 4.9. bis zum Morgen des 5.9. die ATAIR mit unserem langjährigen Kapitän Wolfgang Fusch und dem ebenfalls langjährigen Chief Ernst bei uns längsseits gegangen war. Auch bei dieser Begegnung gab es einen regen Austausch von Erinnerungen an die gemeinsame Fahrenszeit auf unserem Schiff.

Törnberichte verfasst von Hartmut Bartmuß

Bilder zum Reisebericht


geschrieben am: 12. September 2018 von Hartmut Bartmuß

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Reisebericht 0-12 Kopenhagen

...und Hanse Sail 2018

JH 2018 08 24 15 58 05

Gut gelaunt und voller Spannung hat sich eine bunt gemischte Gruppe aus Mitseglern und Crew am 4. August auf den Weg Richtung Kopenhagen begeben.
Bei herrlichem Sommerwetter ging es aus dem Greifswalder Bodden hinaus auf die Ostsee und dort weiter gen Kopenhagen. Dank der Temperaturen und wolkenlosem Himmel fühlten sich nicht wenige, als würde die Greif durch das Mittelmeer kreuzen. Hatten wir zunächst nur ein laues Lüftchen, spendierte uns Rasmus zum Abend hin eine gute Portion Wind und als Dessert auch den entsprechenden Wellengang mit Dusche an Oberdeck inklusive. Viele Mitsegler hatten Ihre Freude daran, manch einer wünschte sich bald in Kopenhagen anzulanden. Das haben wir dank unseres Kapitäns auch pünktlich geschafft, so dass die Mitsegler als erstes Highlight der täglichen Wachablösung am Schloss Amalienborg, dem Sitz der Königin, beiwohnen konnten. Der Rest des Tages gehörte der Stadterkundung, und der Abend wurde gemeinsam ausgelassen und fröhlich an Bord verbracht.

Zuvor hatte die Crew die Ruhe des Nachmittags genutzt und noch eine wenig auf dem Schiff gewerkelt. So mussten unter anderem das Fliegerfall, ein Gording und der Großstageinholer komplett ersetzt sowie die Farbarbeiten weiter vorangebracht werden.
Denn die Rückreise von Kopenhagen sollte direkt zur Hanse Sail nach Rostock gehen. Dort wollte sich die GREIF als Botschafter der Universitäts- und Hansestadt Greifswald natürlich so gut wie möglich präsentieren. Das ist, auch dank der aktiven Beteiligung unserer Mitsegler, prima gelungen. So hieß es neben dem Segeln bei wieder herrlichen Bedingungen auch dem Rost zu Leibe zu rücken und den Farbpinsel zu schwingen. Nebenbei wurden fast alle Segel mehrfach gesetzt und wieder weggenommen. Langeweile kam also nicht auf.

Zur Erfrischung und Abkühlung wurde sogar eine Seewasserdusche an Oberdeck in Betrieb genommen, was sich größter Beliebtheit erfreute und auch dem Wachleiter Backbord – voll angezogen – eine Komplettdusche einbrachte. Die Mitsegler hatten hier eine Verschwörung geplant und den Ärmsten in eine Falle gelockt. Es wurde herzlich gelacht und alle hatten Ihren gehörigen Spaß. Zum Abschluss der Reise wurde noch Warnemünde angelaufen, wo nach einem Landgang zum Alten Strom der Abend dann gesellig an Bord ausgeklungen ist. Der Abschied am Morgen danach fiel den meisten erwartungsgemäß schwer. Denn in der Kürze der Zeit sind Freundschaften entstanden, die oft noch weit über Zeit auf der Greif hinaus andauern werden. Schön ist es dabei immer wieder zu hören, dass schon Pläne für eine weitere gemeinsame Reise an Bord der GREIF geschmiedet werden. Da freut sich auch die Crew!

Nach kurzer Verschnaufpause sollte der Saisonhöhepunkt beginnen. Die Hanse Sail in Rostock, bei der das Schiff seit der erstmalige Ausrichtung ununterbrochen Teilnehmer ist. In diesem Jahr mit einem Liegeplatz direkt im Zentrum des Geschehens, die bunte Festmeile quasi neben dem Schiff. Dazu unzähliges Publikum und viele schöne Gespräche mit Festbesuchern. Das war es wert, den Trubel bis weit in die Nacht auszuhalten. Auch die letzten Restplätze konnten hier in Windeseile verkauft werden.

Der Donnerstag stand traditionell im Zeichen einer Fahrt mit Hörern von NDR Radio 1 MV, die eine Fahrt mit dem beliebten Hausmeister Erwin (Leif Tennemann) gewonnen hatten. Es ist kein Wunder, dass bei dieser Ausfahrt die Lachmuskeln ausgiebig zu tun hatten. Davon konnten sich die Hörer im Radio und auch die Fernsehzuschauer überzeugen, da eigens auch ein Fernsehteam zugestiegen war. Für alle jedenfalls ein gelungener Auftakt, zumal auch hier das Wetter sich wieder von seiner besten Seite zeigte.

Das sollte sich jedoch ändern. Eine amtliche Unwetter-/Sturmwarnung für den Freitag schien den weiteren Verlauf der Hanse Sail zu stören. Die Festmacherleinen wurden verstärkt und mit Bangen wurde abgewartet. Zum Glück ist es am Ende nicht so schlimm gekommen wie befürchtet. Der nächste Tag zeigte sich morgens noch recht windig, aber das Wetter wurde zunehmend besser. So konnten wir am Freitag zwei Fahrten durchführen, die bei den Gästen wieder zu einmaligen Eindrücken geführten haben. Von Bord aus konnten sie die anderen Schiffe und die tausenden Leute an Land beobachten.
Dann gab es noch eine Ausfahrt auf der Warnow am Leuchtturm Warnemünde vorbei hinaus auf die Ostsee. Die führte für viele zu unvergesslichen Eindrücken. Auf See durften die Gäste auch bei den Segelmanövern mithelfen, und Mutige hatten die Möglichkeit in die Takelage aufzuentern und eine ungewohnte Perspektive auf das Schiff zu genießen.

Die Tagesfahrten am Samstag haben insbesondere der Crew einiges abgefordert. Aber auch die Gäste kamen auf Ihre Kosten. Anfänglich noch schönstes Wetter und bei herrlicher Zuschauerkulisse, überraschte uns auf dem Wasser ein heftiger Regenschauer mit teils extremen Starkwind.
Unter großer Anstrengung mussten in Windeseile Segel geborgen und gesichert werden. Insbesondere bei den Klüvern war das ein kleines Abenteuer. Dank dem engagierten und routinierten Einsatz der Crew ist es gelungen, alles zu sichern und das Schiff wohlbehalten wieder in den Rostocker Stadthafen zu bringen. Viele Mitsegler waren zwar durchnässt, jedoch begeistert Teilnehmer dieses Törns gewesen zu sein. Das gilt genauso für die Tagesgäste der Abendfahrt. Die Sonne war zurückgekehrt, Wind und Wellen jedoch waren geblieben und sogar noch mehr geworden.

Während sich andere Schiffe nur noch bis zu den Molenköpfen trauten und dort umkehrten, wagte die Greif als einziges Schiff den Blick hinaus. Im NDR gab es später spektakuläre Bilder davon zu sehen. Auch an Bord wurden die Smartphones eifrig benutzt, um dieses Erlebnis zu verewigen. Unter Segeln ging es durch hohe Wellenberge und -täler. Selbst Wasser an Oberdeck und teils durchnässte Kleidung störte niemanden. Alle fanden die Ausfahrt beeindruckend, und nicht ohne einen gewissen Stolz den Elementen getrotzt zu haben ging es die Warnow zurück.

Den Abschluss des Tages krönte dann ein schönes Feuerwerk vor der beeindruckenden Hafenkulisse. Für Gänsehaut sorgte nach der letzten Rakete ein vielstimmiges Ertönen der Nebelhörner aller Schiffe. Einmalig!

Den Abschluss der Hanse Sail bildete nun bereits zum dritten Mal eine Wettfahrt gegen ein anderes Teilnehmerschiff der Sail. Mit dem Schoner Minerva hatten wir allerdings einen Gegner, den wir von vornherein nicht besiegen konnten. Wir haben die Aufgabe dennoch sehr ernst genommen und uns richtig ins Zeug gelegt. Direkt vor dem Strand von Warnemünde ging es eine Strecke Richtung offenes Meer und wieder zurück. Wind und Wetter zeigten sich von der besten Seite, und wir konnten unser Segeltuch fast vollständig setzen. Bei Überfahrt über die Ziellinie hieß es dann vom Kapitän, dass wir Silbermedaillensieger geworden waren. Es gab Szenenapplaus und rundum glückliche Gesichter.

Nun war sie offiziell vorbei, die Hanse Sail 2018. Wieder waren es erlebnisreiche, anstrengende und unvergessliche Tage mit ihren jeweils besonderen Momenten. Die Crew hat ausgezeichnete Arbeit geleistet und unsere Greif auf der Sail mehr als würdig vertreten. Schon heute freuen sich alle Beteiligten, auch im Jahr 2019 wieder dabei sein zu dürfen.

J.H.

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geschrieben am: 27. August 2018 von Jens Heineken

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Reisebericht O-10 18.07.2018 - 22.07.2018

Greifswald – Helsingör (Kopenhagen) – Greifswald

meerjungfrau

Dienstag, 17.07.2018 Anreisetag - sogar aus dem Frankenland kamen sie.
Nach dem Bezug der Mannschaftsräume ging es zu Fuß (!) nach Greifswald zum Alten Fritz. Nach Meter-Bier-Proben und Sanddorn-Weizen und ohne Bus wieder zurück. Nachts um Eins regendurchnässt über den Nacktschneckenpfad wieder an der Greif zurück. Morgenschwimmen nach kurzer Nacht und nach Ankunft der letzten Mitsegler erfolgt die Einweisung und Aufteilung in Steuerbord- und Backbordwache. Die Schiffsglocke wird aus dem Notausstiegshäuschen „T34“ geholt und mit „Elsterglanz“ zum Strahlen gebracht. Sie soll uns glasen und die halben Stunden und den Wachwechsel ankündigen. Mittags wird Anker gelichtet und abgelegt.

Aufgrund des Windes von Nord-Nord-West wird nach der Fahrrinne Kurs auf Bornholm genommen. In der Stunde vor Mitternacht erfolgt der erste Kurswechsel auf West - bei mäßigem Wind und Regen! Am nächsten Morgen fiel das Frühstück für Manchen aus und wenige erschienen erst am Nachmittag an Deck. Die großenteils fränkische Backbordwache hielt sich wacker. Als vorteilhaft erwies sich die Klettererfahrung zweier Brüder, die immer als erste in den obersten Rahen waren: Jacob und Albrecht.
Der Mix der Mannschaft war perfekt: männl./weibl.; alt & jung; Ossis - Wessis. Da erfuhr auch der letzte wer Wilhelm Pieck war.

Der hartnäckige Nordwind bewog Kapitän Ole ein neues Ziel ins Spiel zu bringen: Kopenhagen statt Helsingör noch bei Tageslicht anzulaufen. Alle stimmten ein und nach einem wolkenlosen Tag liefen wir abends in Dänemarks Hauptstadt København ein. Am Pier staunten die Dänen über die Pils-Zapf-Anlage backbordseits. Dann ging es zur Eisdiele Vaffelbageren am Nyhavn. Der ganze Freitag stand zur Besichtigung von Kopenhagen zur Verfügung: kleine Meerjungfrau; markanter Kirchturm der Erlöserkirche und noch mal eine Eissorte probiert…

Abends abgelegt und in guter Laune auf Kurs zurück in die Heimat. Unterwegs gab es an Bord in Wacholder geräucherten Heilbutt: Lecker! An dieser Stelle muss auch einer der wichtigsten Männer an Bord erwähnt werden. Lutz´ Kochkunst und sein Talent früh, mittags, abends eine Punktlandung für die komplette Crew zu machen – und das mit nur einer Kochplatte bei ausgefallenen Hauptgenerator.
Dann vor Sassnitz auf Rügen Männer & Frauen über Bord: Eine kühle Erfrischung am ruhigen Ankerplatz. Die letzte „Ankerwache“ ging um Eins in die Kojen.

Halb sechs Ankerlichten. Die Revierfahrt über den Greifswalder Bodden beschloss unseren Törn und bald hatte man festen Boden unter den Füßen, der aber irgendwie immer noch schwankte. So manche Adresslisten wurden ausgetauscht und fleißig Feedback-Zettel ausgefüllt. Alle schienen zufrieden mit der unfallfreien und lustigen Fahrt, bei der keiner zu kurz kam und alle zusammenhielten. Weil, wie EU – Kommissar Öttinger schon treffend übersetzte: „We are all sitting in one boat.“

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geschrieben am: 21. Juli 2018 von Birgit Probst

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Sassnitzer Hafentage 2018

T12 18 1

Wie immer gut gelaunt, begannen für uns die Törns anlässlich der Sassnitzer Hafentage 2018.
Diesmal war auch der „HFK mit erweitertem Fachwissen“ (Ex-Bootsmann Micha) wieder mal mit dabei, was ja allein schon Spaßgarantie bedeutet.
Samstag früh um halb zehn ging es los. Die Törns vor der tollen Rügener Kreideküste sind natürlich immer wieder für alle ein Erlebnis. Leider waren beim ersten Törn nicht allzu viele Mitsegler mit dabei, aber dafür machte man nicht nur bei der obligatorischen Enterübung eifrig mit sondern alle packten auch sonst gut mit an, damit die nötigen Segel gesetzt werden konnten.
Obwohl der Wind uns zeitweise nicht allzu hold war (die Landabdeckung tat ein Übriges) reichte er immerhin aus, um uns mittels Mars & Bram sowie den Klüvern nebst Großstenge- und Großstengestagsegeln einigermaßen gleichmäßig voran zu bringen. So gingen zwei Tagestörns dahin …
Abends stand, neben einem Kurzbesuch auf dem Hafenfest, natürlich auch das Fußballspiel Kroatien – Russland (5:6) für einige von uns auf dem Programm, was natürlich wieder zu großen Diskussionen führte, wer denn nun verdient hätte, Weltmeister zu werden.
Der „Rest“ der Mannschaft ließ es sich draußen vor der Messe bei einem Bierchen und vielen ernsthaften und natürlich lustigen Gesprächen gutgehen.
Auch am Sonntag ging es wieder raus, zwei weitere Törns waren zu absolvieren. Zum Abschluss des dreitägigen Festes gab es dann am späten Abend ein großes Höhenfeuerwerk auf Europas längster Außenmole, das wie immer von zahlreichen Zuschauern bestaunt und sicher auch wieder 1.000fach fotografiert wurde.
Montagmorgen ging es nach Greifswald zurück. Ab Thiessow bekamen wir dann den Südwestwind gut zu spüren, so dass wir die Rahsegel wegnehmen und die Maschine zu Hilfe nehmen mussten. Nicht zuletzt dank Gerd und Doreen, die den Mitseglern mit Knotenübungen die Zeit vertrieben, ging auch diese Fahrt recht kurzweilig vonstatten.
Drei Fluss-Kreuzfahrtschiffe lagen vor dem „Utkiek“, so dass wir mit dem Bug in Richtung Stadt anlegen mussten. Nach insgesamt (am gesamten Wochenende) ca. 130 gefahrenen Seemeilen gingen wir dann in Greifswald an Land. Als erstes haben wir uns versprochen, dass die meisten HFK dieser Reise auch im nächsten Jahr wieder in Sassnitz dabei sein wollen.

PS: Wünschenswert wäre, dass die Greif künftig auch in Sassnitz einen attraktiveren Liegeplatz bekommt. Nicht nur der, etwas sehr abseits gelegene Steg ist nicht sehr schön, auch die zahlreichen Hinterlassenschaften der Möwen animieren wenig Leute, das Schiff hier aufzusuchen und eventuell mitzufahren …

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geschrieben am: 14. Juli 2018 von Dirk Wieczorek

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Reisebericht zu Törn O-09, 29.06.-2.07.2018

Greifswald-Rønne/Bornholm-Greifswald

da02f904 95b2 4a43 a0fc f460d8b872ceNachdem am Vorabend alle Mitsegler langsam eingetrudelt waren, ging es nach einem Frühstück zur Sicherheitseinweisung, damit alle wissen, was im Ernstfall zu tun ist. Dann ging es darum den Mast zu erklimmen. Viele trauten sich zum ersten Mal in die luftige Höhe.
Bei viel Wind aus der falschen Richtung und hoher Dünung legten wir schließlich ab. Nach und nach setzten wir mit vielen Händen die Klüver und Zwischenstagsegel. Als wir das Fahrwasser verlassen hatten, kamen die Rahsegel dazu und die Maschine konnte ausgeschaltet werden. Allerdings nicht lange, da der Wind nachließ und wir nur seitwärts trieben.
Mit viel Geschaukel und vielen blaß-grünlichen Gesichtern fuhren wir in die Nacht. Am Morgen ging es vielen schon besser, so dass auch das Frühstück wieder schmeckte. Kurz vor dem Mittagessen liefen wir in den Hafen von Rønne ein. Das Wetter war gut und die Mannschaft erkundete das kleine dänische Städtchen auf Bornholm nebst Strand. Abends saßen wir bei guter Unterhaltung zusammen.
Am nächsten Morgen weckte uns der Bootsmann mit dem Lied „Guten Morgen, guten Morgen, guten Morgen Sonnenschein“. Nach dem Frühstück warfen wir die Leinen los und es ging zurück Richtung Greifswald. War am Anfang noch Segeln möglich, ließ uns der Wind nach und nach im Stich. Es ging ein Stück mit Maschine weiter, dann ein weiterer Segelversuch. Letztendlich machten wir am Montagvormittag das Schiff wieder an seinem Sommerliegeplatz in Wieck, „der grünen Idylle“ fest. Nach dem Aufklaren ging es wieder nach Hause. (Uta)

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geschrieben am: 3. Juli 2018 von Uta Milowski

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Törnbericht zu O-05 nach Rønne (Bornholm), 17.5.-20.5.2018

Von Hartmut Bartmuß

klein DSC 5038klein IMG 4515Gut gestimmt sind die Mitsegler am 16.5. 2018 in Wieck aufgestiegen. Den Blauen Peter (Flagge P des Internationalen Signalbuches) hatten wir bereits am späten Vormittag des 16. Mai gesetzt und Kundige konnten erkennen, dass unser Schiff in den nächsten vierundzwanzig Stunden auslaufen würde. Vor dem Auslaufen bekamen wir noch Besuch von Bootsmann a.D. Micha und Kapitän a.D. Wolfgang Fusch. Nach den üblichen Vorbereitungen, wie Begrüßung, Sicherheitsbelehrung und Enterprobe, sind wir dann am Vormittag des 17. Mai auch pünktlich ausgelaufen.

Befürchtungen bezüglich des Windes hatten sich nicht bestätigt, so dass wir große Distanzen Richtung Bornholm unter Vollzeug zurücklegen konnten. Lediglich das Gaffeltopsegel hatten wir nicht gesetzt, denn es war zunächst noch nicht angeschlagen. Bootsmann Alexander und Thomas Lätsch haben das dann erfolgreich bewerkstelligt. Unsere Mitsegler beiderlei Geschlechts waren willig, wissbegierig und einsatzfreudig, nicht wenige von ihnen gingen ins Rigg. Die Stimmung war – soweit wahrnehmbar – ausgezeichnet; Appetit hatten die Mitsegler auch und bekanntlich kommt bei dessen Stillung unter dem Kochlöffel von Koch Lutz keiner zu kurz.

Etliche Mitsegler waren bei der Deutschen Seereederei, der Hochseefischerei der Kombinate Rostock (Große Hochseefischerei = Große Fahrt) und Sassnitz sowie der Volksmarine der DDR gefahren. Logischerweise war somit für spannenden Gesprächsstoff gesorgt, aber auch darüber hinaus ist das interdisziplinäre Gespräch geführt worden. Auf unserer GREIF trifft man eben immer wieder interessante Leute, die einen klüger machen.
Um einen jungen behinderten Mann, der schon mehrfach mit uns gesegelt ist, haben sich alle fürsorglich und verständnisvoll gekümmert. Chief Mate Ole ist mit ihm in Rønne sogar an Land gegangen, und u.a. haben sie in der Seemannskirche oberhalb des Hafens einer Orgelmusik gelauscht. Für diesen Einsatz ist Ole besonders zu danken.

Manches Bier wurde getrunken, und am 19. Mai ging es dann nach dem Frühstück wieder auf See. Der Wind war leider dürftig, Angeln wurden ausgegeben, aber die Dorsche an den Angeln unseres Kapitäns und unseres Lutz waren untermaßig und konnten sich deshalb dann weiter ihres Lebens in ihrem Element freuen. Klar, dass die HfK's die Prototypen der neuen „Dienstkleidung“ anprobiert und die Bestellungen aufgegeben haben.
In Absprache mit dem Kapitän ließ Ole das Schlauchboot aussetzen und angebotene Fahrten um das Schiff wurden – mit entsprechender Schutzkleidung – gern und reichlich angenommen, unvergessliche Fotos sind „geschossen“ worden. Leider ging es dann nicht ohne Maschine weiter, aber auch das hat der guten Stimmung außer dem bekundeten Bedauern keinen Abbruch getan.

Die Mitsegler kamen übrigens aus den verschiedenen Bundesländern. Unter anderem waren Bayern, Niedersachsen, MVP, Brandenburg, Berlin, Thüringen und Sachsen vertreten. Nicht zu vergessen, dass Bootsmann (Wachleiter) Jens mit der Einarbeitung des neuen Bootsmanns Silvio kompetent begonnen hat.
Am Pfingstsonntag sind wir pünktlich in Wieck eingelaufen. Dankbar und fröhlich haben sich die Mitsegler verabschiedet und gern wären sie gleich uns noch länger auf See geblieben.

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geschrieben am: 23. Mai 2018 von Hartmut Bartmuß

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Ausbildungstörn 19. - 22. April 2018 auf der Greif: Gefällt mir!

Ein Erfahrungsbericht von Andrea Korr

SpiegelbildVier Tage Ausbildungstörn auf der Greif brachten nicht nur herrlichsten Sonnenschein, sondern auch viel Spannendes, engagierte Ausbilder, viel Teamgeist und fantastische Ausblicke in luftiger Höhe.

Ich liebe das Meer, aber vom Segeln hatte ich keinen Schimmer! Nach dem ersten Schnuppern von Seeluft auf der Greif im August 2017, wollte ich es beim Ausbildungstörn jetzt von der Pike auf lernen.

Greifswald begrüßte uns am Mittwochabend mit Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen. Kapitän Roland hieß uns an Bord willkommen. Stammbesatzung und Verein hatten gemeinsam ein Ausbildungsprogramm entwickelt, das für jeden Azubi - unabhängig von der jeweiligen Vorbildung – alles Wichtige beinhaltet. Ausbildungskoordinator Heinz erläuterte, was uns in den nächsten Tagen erwarten würde. Ole, der neue erste Offizier, erklärte uns die wichtigsten Sicherheitsregeln an Bord. Anschließend frischten wir unter Anleitung von Nicole, Rene, und Erik unsere Erste-Hilfe-Kenntnisse auf. Gut gerüstet für den Törn ließen wir den Abend in Gurke's Kneipe und auf der Greif ausklingen.

Entsprechend unseres Vorwissens wurden wir am nächsten Tag in Gruppen eingeteilt: Uta, Gerd, Jan und Eike übernahmen mit viel Hingabe, Engagement und Geduld unsere Ausbildung. Wir lernten das Schiff, die Manöver und das Leben an Bord kennen. Stammbesatzung und Verein hatten gemeinsam ein Ausbildungsprogramm entwickelt, das für jeden Azubi - unabhängig von der jeweiligen Vorbildung – alles Wichtige beinhaltete.

Es folgten vier spannende Tage, vollgepackt mit allem was es auf einem Segelschiff zu erleben, erfahren und entdecken gibt. Wir machten Station in Peenemünde, im polnischen Swinemünde und in Lauterbach auf Rügen. Die Reise hielt für uns auch ein paar unerwartete (Gaumen-)Freuden parat. An unserem letzten Abend in Lauterbach verputzten wir Unmengen an Thüringer Bratwurst und Grillfleisch. Zu späterer Stunde ließ Kapitän Roland für uns dann noch Seemannslieder mit zotigen Texten auf der Gitarre erklingen.

113 Seemeilen und etliche Knoten (-übungen) später verholten wir die Greif wieder in ihrem Heimathafen. Zu meinen persönlichen Höhepunkten dieses Törns gehörte das Steuern des Schiffs als Rudergänger auf der Brücke, ein Bad in der 6 Grad kalten Ostsee (in Rettungsanzügen) und das Entern der Rahen. Das Gefühl, das erste Mal oben auf der Bram zu stehen, beim Segel packen mitzuhelfen, und danach einfach von oben auf die Welt zu schauen, ist unbeschreiblich schön!

Danke an alle (!) die meine vielen Fragen geduldig beantwortet haben und mir gelegentlich den kleinen Anstoß verpasst haben, den es manchmal braucht, wenn man über seine Grenzen hinausgehen will. Liebe Mitsegler, ohne eure Geduld, Hingabe und euren Humor wäre der Törn nur halb so schön gewesen!

Auch wenn es so klingen mag, natürlich war nicht alles perfekt: Dann und wann ein kleines bisschen mehr Wind wäre schon schön gewesen. ;-)

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geschrieben am: 17. Mai 2018 von Andrea Korr

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Bericht Hanse Sail Regatta 2017

20170813 161608 bNach einer kräftigen Stärkung zum Frühstück, wurde das Schiff für die Regatta gegen das bulgarische Schiff namens Royal Helena vorbereitet. Die Segel wurden entpackt und eine Besprechung über die geplante Manöver sorgte für eine optimale Vorbereitung aller Segler.
Nachdem die Passage nach Warnemünde absolviert war, wurden alle Segel gesetzt (Außen-, Mittel- und Innenklüver, Fock, Maß, Bram, Royal, Sky, Großstag, Großstengestag, Flieger und sogar das Großsegel), um die bestmöglichen Voraussetzungen gegen das bulgarische Schiff mit der größeren Segelfläche zu haben.

Am späten Vormittag startete die Regatta, gut sichtbar vom Warnemünder Strand mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen. Kurz vor der Wende gab es noch eine kleine kulinarische Stärkung bevor die Segel über geholt wurden und die Rückfahrt Richtung Warnemünder Strand begann. Zur großen Überraschung und Freude aller kamen wir mit ca. 8 min Vorsprung über die Ziellinie. Dieses tolle Ergebnis ist nur durch die gute Zusammenarbeit der Mitsegler mit der Stammbesatzung und den ehrenamtlichen Mitseglern möglich gewesen und zeigt wie viel mit einem Traditionsschiff wie der Schonerbrigg Greif erreicht werden kann.

Wir freuen uns schon darauf, auch im nächsten Jahr wieder an der Hanse Sail teilnehmen zu können! Mal schauen, was dann für Abenteuer auf die Besatzung der Greif warten!

Reisebericht von Lisa Maletzki

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geschrieben am: 17. November 2017 von Lisa Maletzki

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Reisebericht O-09 großer Ostseetörn 15. – 28.06.2017

077Donnerstag, 15.06.2017
Erwartungsvoll stehen 22 Mitsegler und 15 Besatzungsmitglieder (davon 10 ehrenamtlich, HfK) bei der Begrüßung am vorderen Mast. Dabei viele alte Bekannte die schon öfter mitgesegelt sind. Nach dem Ablegen fahren wir bei wenig Wind und sehr warmen Wetter nach Nexö. Dort sind wir zu einer Segelveranstaltung eingeladen, als Kulisse. Die Nacht konnten wir gut durchsegeln mit zeitweise über 6 kn.

Gegen 11:20 Uhr am Freitag ist die „GREIF“ in Nexö fest. Wir mussten erst noch im Hafen verholen. Am Nachmittag und am Sonnabend Open Ship. Wir waren froh in Nexö wieder duschen zu können. Die Seewasseraufbereitungsanlage ist defekt. Also Wasser sparen. Wir nutzten die Zeit für Farbarbeiten. Der GTS-Niederholer war am Schornstein durchgebrannt. Bootsmann Micha musste auf die Großsaling und ihn wieder anspleissen. Viele Mitsegler haben sich die Stadt angesehen. Gegen 16:00 Uhr Leinen los und Kurs Danzig, 160 sm.
Sonntag, 18.06. bei herrlichem Wetter mit 4 – 5 kn über die Ostsee. Die Stimmung unter den Mitseglern ist sehr gut. Am Nachmittag frischt der Wind auf. Mit Mittel- und Innenklüver,Fock, Mars, Bram, Großstag-, Großstengestag- und Großsegel erreicht die „GREIF“ bis zu 9,5 kn. Das macht richtig Spaß. Die See war auch unruhiger geworden und einige Mitsegler waren froh als wir um die Spitze der Halbinsel Hel in die Danziger Bucht einliefen. Um 23:35 Uhr dann „Fall Anker“ auf Danzig Reede 1. Voller Vorfreude auf die Stadt Danzig warteten wir auf die Einlaufgenehmigung.

Seit 08:45 Uhr am Montag, 19.06. ist der Anker klar zum Hieven. Kapitän Rollo verzweifelt am Telefon. Auf polnischer Seite fühlt sich niemand zuständig. Er wurde von einer Telefonnummer zur anderen verwiesen. Bei dem 8. Anschluss nahm dann niemand mehr ab. Nach dem erfolglosen Versuch einen Liegeplatz in Gdynia zu bekommen wurden dem Schiff der Hafen Hel angeboten. Um 13:35 Uhr ist der Anker in der Klüse und wir fahren nach Hel. Ein Hafen den das Schiff zum ersten Mal anläuft. Bis in die 90iger Jahre war hier militärisches Sperrgebiet. Der Empfang durch die örtliche Hafenbehörde war sehr freundlich. Das kleine Fischerdorf Hel hat einen herrlichen Strand, der Touristen anlockt. Das Zentrum ist so gut wie Autofrei, dafür gibt es viele Elektrotaxi. Wir konnten Strom über den Landanschluss bekommen und Trinkwasser bunkern. Hel sollte in den Törnplan für den Sommer aufgenommen werden. Mit der Bahn oder mit einer Fähre ist man in 110 min. in Danzig.

136Dienstag, 20.06.2017 13:00 Uhr Ablegen. Der Wind drückt das Schiff an die Pier. Die Kraft des Bugstrahlers reicht nicht aus. Erst als wir nach achtern verholt hatten um vor mehr Platz zu haben und die Rahen umgebrasst waren kamen wir mit Hilfe des Bugstrahlers nach Bb. von der Pier weg. Der Wind kommt ca. 30° von Bb. Mittel- und Innenklüver, Großstag- und Großstengestagsegel sind als Stützsegel gesetzt. Entfernung bis Visby etwa 200 sm.
Die Nacht zum Mittwoch ist sehr windig. Bei 1,5 – 2 m Wellenhöhe stand Rasmus öfter an Oberdeck und einige Mitsegler/ HfK zollten ihm Tribut indem sie die Fische füttern. Für die unruhige Nacht wurden wir mit einem herrlichen Sonnenaufgang belohnt. Am Morgen beruhigte sich der Wind und die See. Wir konnten Mars, Fock und Bram setzen, später auch noch das Großsegel. Am Nachmittag schläft der Wind ganz ein und die „Dieselfock“ (Hauptmaschine) treibt das Schiff voran. Abends wieder etwas Wind, Segel wieder gesetzt. Heute ist Mittsommernacht. Zum Tageswechsel dümpeln wir mit 1 – 2 kn vor uns hin.

Der Glutrote Sonnenaufgang am Donnerstag, 22.06.2017 entschädigt etwas für die lange Weile in der Nacht. Der Liegeplatz in Visby ist erst für Freitag bestellt. Es sind nur noch knapp 50 sm. Die Mitsegler haben den Kapitän überzeugt schon heute in Visby einzulaufen. Um 16:00 Uhr war die „GREIF“ in Visby fest. Nachdem der Kapitän vom Hafenmeister zurück kam haben wir das Schiff per Hand nach achtern verholt um Platz für ein finnisches Traditionsschiff zu schaffen. Visby muss die Hafengebühren geändert haben. Nicht mehr 4800 SK sondern nur noch 2100 SK (210 €) für den zweiten Tag. Der erste Tag ist frei. Wasser und Landanschluss inbegriffen.

Eckbert sorgte am Freitag, 23.06.2017, für frische Brötchen. Es war der erste Tag der Mittsommerfeier in Visby. Viele Menschen waren unterwegs, schön angezogen und die Frauen mit Blumen im Haar. Heinz hatte eine Gotlandflagge im Internet besorgt. Leider hatte der Versand eine nordisch aussehende Fantasieflagge geliefert. Nachdem Spaziergänger uns darauf aufmerksam machten wurde die schwedische Gastlandflagge gesetzt. Hiobsbotschaft: Sturmwarnung für die nächsten Tage. Entschluss des Kapitäns: Rückfahrt durch den Kalmar Sund. Die Durchfahrthöhe für die Brücke über den Kalmar Sund vom Festland zur Insel Öland ist verringert worden. Wie hoch ist die „GREIF“ wirklich? Auf Bitte von Rollo enterte Jan mit einem 30 m Bandmaß in den Großtopp auf um die Schiffshöhe auszumessen. Rene assistierte ihm dabei. Ergebnis: einschließlich Antenne und Blitzableiter 29,80 m. Wir können also durch die Brücke fahren.

164Am Sonnabend, 24.06.2017, um 09:00 Uhr auslaufen. Vorher ein großes Problem. Eckbert wollte die bestellten Brötchen abholen. Doch wegen Mittsommer öffnete das Geschäft erst um 10:00 Uhr. So musste Lutz Fertigbrötchen aufbacken. Während der Fahrt Richtung Kalmar Sund kam ein großer schwedischer SAR-Hubschrauber um mit unserem Schiff das Abseilen eines Retters zu üben. Leider funktionierte eine Seilwinde nicht und der Pilot musste das Manöver abbrechen. Es war sehr imposant diesen großen Hubschrauber etwa eine halbe Stunde über unserem Achterdeck schweben zu sehen. Dabei fuhren wir weiter auf unserem Kurs. Wir wollen weiter nach Kalmar, haben aber noch keinen Liegeplatz. Deshalb sind wir gegen 22:00 Uhr vor Anker gegangen.
Sonntag 25.06.2017 06:30 Uhr Wecken und 07:00 Uhr Anker auf. Schlechte Nachrichten vom Kapitän, ein Sturm kündigt sich an der bis Montag mittags noch stärker werden soll und keinen Liegeplatz in Kalmar. Also Schiff klarmachen zur Schlechtwetterfahrt. Die Strecktaue wurden gespannt und die Schoten für die Stagfock bereitgelegt. 10:26 Uhr passieren wir die Brücke über den Kalmar Sund, ein imposantes Bauwerk. Sie war einmal die größte Brücke Europas und verbindet die Insel Öland mit dem Festland. Die GREIF passt gut durch. Am Abend stellen wir fest, dass der Sturm ausgeblieben ist, doch der nächste Sturm soll laut Wettervorhersage kommen. Kapitän Rollo hat sich entschlossen diesen unter Land in der Hanö Bucht abzuwettern. Um 23:58 Uhr ist der Anker gefallen und die Kette trägt, vor dem kleinen Ort Hörvig auf Pos. 56° 58,8´N und 016° 35,3´E. an der Stb.-Seite sehen wir die Orte Karlshamn und Ronneby.

Montag, 26.06. morgens nach dem Wecken und Frühstück gehen wir Anker auf und fahren Richtung Heimat. Es sind noch etwa 100 sm bis Lauterbach. Der Sturm ist ausgeblieben und Kapitän Rollo verzweifelt an den Wettervorhersagen. In Lauterbach sollten wir am späten Dienstagnachmittag sein und zum Abschluss der Fahrt einen Grillabend gestalten. Dank der Smartphon konnte die Telefonnummer von EDEKA in Lauterbach ermittelt werden. Heinz konnte 48 Steaks und 60 Bratwürste bestellen. Am Nachmittag ist das Bornholms Gatt (die Meerenge zwischen Schweden und Bornholm) erreicht. Zu den vier üblichen Schratsegeln sind Fock und Mars gesetzt und der Wind treibt die GREIF mit 2,5 kn voran.

So können wir doch noch segeln, in den Dienstag, 27.06. hinein, wieder mit einem sehr schönen Sonnenaufgang im NO. In Lauterbach war Detlef Heller an der Pier und hat die Leinen entgegengenommen. Jan und Heinz haben schnell die Arbeitssachen in landgangsfähige Plünnen getauscht und sind zu EDEKA die bestellten Würste und Steaks abholen. Der Rückweg war nicht einfach. Die Tasche war schwer. Auf der einen Seite der lange Jan und an der anderen Seite der kleine Heinz. Die Tasche schaukelte nur. Auf der Pier ist der Grill aufgebaut und die Kohle glüht schon. Ralf und Rene geben sich alle Mühe die Hungrigen zu versorgen. Lutz hat Bohnensalat, Kartoffelsalat und Kräuterbutter zubereitet. Es schmeckte allen sehr gut. Der Abschiedsabend wurde bei sehr guter Stimmung recht lang. Jens hatte in Stralsund zu tun und besuchte uns noch an Bord.

Mittwoch, 28.06.2017, die Fahrt geht zu Ende. Gernot am Ruder, Micha St. als Ausguck und Roland auf dem Achterdeck. Eine schöne, auch etwas anstrengende Fahrt geht zu Ende. Um 10:00 Uhr ist die GREIF an der Südmole in Greifswald Wieck fest. Gruppenfoto, Verabschiedung, Reinschiff, Leergut in die Strandkorbhalle usw. Nach zwei Wochen auf See ist doch eine ganze Menge ab- und wieder aufzurüsten. Um 13:00 Uhr bin ich von Bord und freue mich auf meine Familie und mein Bett.

Reisebericht von Heinz Thomas

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geschrieben am: 17. November 2017 von Heinz Bartsch

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